Wir reden nicht von der legendären Band KISS („I was made for lovin‘ you“), sondern von unserem Businessplan. Kiss ist wahrscheinlich die beste und einfachste Regel, die es zu beachten gilt.
Keep it short and simple.
So einfach wie möglich und so kurz wie möglich. Deine Geschäftsidee inklusive aller Facetten solltest du möglichst aussagekräftig auf 30 bis maximal 35 Seiten zusammenfassen.
Hört sich viel an? Warte ab bis du weißt, welche Punkte zu beschreiben sind. Das ist eine große Herausforderung! Dabei kann dir eine vernünftige Strukturierung der einzelnen Kapitel helfen. Unserer Meinung nach sollten folgende Kapitel in deinem Businessplan behandelt werden:
- Gründer
- Zielkunden
- Geschäftsidee
- Markt & Wettbewerb
- Ziele
- Strategie
- Marketing
- Recht & Steuern
- Organisation
- Finanzen
- Chancen & Risiken
Wir möchten dich nicht mit allen einzelnen Kapiteln langweilen. Hierzu gibt es sicherlich mehr als genug tiefgehende Literatur im Internet.
Wir möchten dir hier die unserer Meinung nach spannendsten und anekdotenreichsten Kapitel herausgreifen - Gründer, Zielkunden, Markt & Wettbewerb und zu guter Letzt die Finanzen.
Gründer klingt ganz easy oder? Schließlich weißt du ja selber wer du bist, oder? Am schwierigsten ist es sicher einen gesunden Mittelweg zu finden ohne wichtige Eigenschaften auszulassen, aber auch nicht zu prahlen bis der Arzt kommt.
Wichtig ist zudem, dass du die beste Version von dir selbst präsentierst, aber ohne irgendwelche Fähigkeiten oder Erfahrungen hinzu zu dichten. Das fällt irgendwann immer auf, wenn nicht direkt, dann irgendwann später.
So entspannt kann es weitergehen? Ne, das wär doch langweilig…
Folgend geht es um deine Kunden. Welche Zielgruppe sprichst du an? Welche Attribute und Besonderheiten hat deine Zielgruppe? Bereits hier ist es wichtig, dass du möglichst präzise und genau arbeitest.
Uns hat es sehr geholfen Dummy-Kunden einzuführen. Sprich wir haben z.B. Emma Meier vorgestellt, die 25 Jahre alt ist und seit 3 Jahren ihren Führerschein hat. Emma legt Wert auf Nachhaltigkeit und Recycling. Anhand verschiedener Dummy-Kunden konnten wir unsere Zielgruppe präzise beschrieben und unser Geschäftsmodell auch genau auf diese ausrichten.
Die größte Herausforderung war es für uns, wirklich herauszufinden, wer unsere Kunden sind und welche Bedürfnisse diese haben. Schließlich möchtest du am Ende deine Kunden glücklich machen und einen Mehrwert für die Gesellschaft schaffen.
Okay, das war bisher sehr leichte Kost. Warum dauert es so lange bis ein Businessplan fertig ist?
Im Kapitel Markt und Wettbewerb wird es direkt deutlich aufwendiger. Zum einen werden zwei unterschiedliche Aspekte, Markt und Wettbewerb, behandelt und zum anderen sind hier harte Fakten zu liefern. Wir haben mehrere eigene Marktforschungsstudien entwickelt, durchgeführt und ausgewertet. Wobei tendenziell natürlich gilt, je mehr Teilnehmer, desto valider sind die Ergebnisse und Erkenntnisse.
Wenn du dich in diesem Bereich schon auskennst, ist das natürlich ein großer Vorteil gegenüber uns - wir mussten uns alles autodidaktisch beibringen. Wenn du keine Lust hast dich selbst mit der Marktforschung zu beschäftigen, kannst du auch einen externen Anbieter beauftragen. Allerdings sollte dir hier klar sein, dass deine Zeitersparnis der Stundenlohn eines anderen ist. Hier solltest du wirtschaftlich und objektiv abwägen.
Am Ende haben wir uns viele Kennzahlen erarbeitet und konnten uns einen Überblick über den Markt verschaffen. Hierbei sind nennenswerte Kennzahlen das Marktvolumen, Marktwachstum, Marktsättigung etc. Diese Daten haben uns sehr geholfen realistisch einschätzen zu können, wohin die Reise von Torque hunters gehen kann.
Bei der Wettbewerbsanalyse haben wir mithilfe verschiedenster Methoden herausgefunden, wer mit uns im Wettbewerb steht. Uns war natürlich im Vorfeld klar, dass es in unserem Bereich der Motorradbekleidung keine großen Überraschungen geben wird, aber auch wir haben dazu gelernt und neue Anbieter kennengelernt. Darüber hinaus haben wir festgestellt, wie es um unsere Stärken und Schwächen gegenüber den etablierten Unternehmen steht und wie wir unsere Schwächen minimieren können.
Als sehr nützlich hat sich bei der Recherche die Universitätsdatenbank der TU Dortmund erwiesen. Falls du kein Studierender mehr bist, kannst du dich bestimmt trotzdem mit der Gründungsberatung der Uni abstimmen, sodass auch du Zugriff zu den Datenbanken erhältst. Ohne diese Informationen hätten wir bedeutend länger an der Analyse gesessen.
Das letzte Kapitel, welches wir dir heute vorstellen möchten, sind die Finanzen.
Ja, hier geht es nur um Zahlen. Leider oder zum Glück kannst du sie nicht würfeln. Sie müssen Hand und Fuß haben und bestimmen deine Handlungsfähigkeit. Denn ohne Moos nix los. Allerdings ist das leichter gesagt als getan.
Wir haben tagelang Exceltabellen erarbeitet und überarbeitet. Man könnte sagen wir können jetzt ganz gut mit Excel umgehen und würde jemand uns einstellen, dann doch wegen unserer harterarbeiteten Excel-Skills.
Aber mal im Ernst: Wer liest sich nur Zahlen durch? Du solltest auf jeden Fall alle Zahlen als Tabellen in deinem Businessplan zeigen. Aaaaaber bitte nutze Diagramme zur einfacheren Visualisierung. Du kannst das Ganze noch schön farbig machen, dann sieht's direkt nach was aus und bunte Bilder erfreuen jeden Leser.
Auch wenn bspw. die Bank natürlich deine Zahlen prüft, helfen Diagramme oder Abbildungen erheblich einen guten ersten Eindruck zu vermitteln. Denn wer hätte es geglaubt: Der erste (gute) Eindruck ist fast die halbe Miete.
Wenn dich dieser Artikel motiviert hat endlich einen Businessplan zu schreiben, freut uns das sehr!
Wenn du jetzt erst recht keinen Bock hast, verstehen wir das auch. Denn seien wir mal ehrlich: Wer hat Lust sowas zu schreiben, wenn er oder sie auch direkt an dem eigenen Vorhaben arbeiten könnte, statt sowas zu machen.
Du hast den ersten Blogartikel von uns nicht gelesen? Dann schaue hier!
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